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Bonnenzistraße
Kempener Goldschmiedemeister
"Die Kempener Pfarrkirche", so schrieb es der frühere Stadtarchivar Jakob Hermes in seinem Buch "Das alte Kempen", "war nicht nur topographischer Mittelpunkt der Stadt, sondern auch der Geistige. Die Bürger verzichteten auf den Bau eines repräsentativen Rathauses als steinerner Ausdruck von Bürgerstolz und Wohlhabenheit - im Gegensatz zu mancher anderen Stadt am Niederrhein. Sie gaben alles für ihre Kirche." Und das offenbar so großzügig, dass der Lokalhistoriker Johannes Wilmius Anfang des 17. Jahrhunderts feststellte: "Im Jahre 1479 war die Frömmigkeit und Religiosität der Kempener, sowie ihr Eifer für die Vermehrung des Kirchenvermögens so groß, dass niemand, der von dieser Welt schied, gleich welchen Standes er auch sein mochte oder über welche Mittel er verfügte, die Kirche ohne ein Geschenk ließ."
Vor diesem Hintergrund wundert es nicht, dass die alte kurkölnische Amtsstadt Kempen sich zu einem kleinen, aber feinen Zentrum der Gold- und Silberschmiedekunst entwickelt hatte. Im Jahre 1760 beispielsweise waren allein dreißig Namen von Meistern in der Liste der Schmiedezunft enthalten. 18 Jahre später, am 7. April 1778, wurde hier Johann Joseph Bonnenzi getauft. Auch wenn der italienisch klingende Name auf eingewanderte Vorfahren schließen lässt, seine Eltern, Philipp Bonnenzi und Anna Margaretha Franzes, waren schon länger in Kempen ansässig. Wann und bei wem Johann Joseph Bonnenzi das Goldschmiedehandwerk erlernt hat, ist nicht überliefert. Doch schon in jungen Jahren, wahrscheinlich vor seiner Eheschließung, erwarb er den Meistertitel.
Wie in vielen anderen Fällen wählte auch er seine Partnerin aus Angehörigen der gleichen Zunft. 1802 heiratete er die zwei Jahre jüngere Clara Grunendahl. Sie war eines von vier Kindern aus der zweiten Ehe des Johann Gottfried Grunen- bzw. Grünendahl mit Klementine Maria Hall. Dieser bekannte Goldschmiedemeister, der das Meisterzeichen GG verwandte, war bereits 1786 - nach achtjähriger Ehe - im Alter von nur 49 Jahren verstorben. Sehr viel kürzer, nämlich nur rund zwei Jahre, währte das Eheglück seiner Tochter. Denn Johann Joseph Bonnenzi verstarb bereits am 27. Dezember, im Alter von nur 26 Jahren. Er gehört zu jenen Gold- und Silberschmieden, nach denen die Straßen im Wohnviertel südlich des Krefelder Weges benannt sind.
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