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Dr.-Laakmann-Gasse
Tönisberger Pfarrer und Erbauer der St.-Antonius-Kirche
Zum 100. Jahrestag der Einweihung der Tönisberger Pfarrkirche im Jahr 1994 wurde ihrem Erbauer ein Denkmal in Form eines Straßennamens gesetzt. Die um die Kirche verlaufende Gasse, die bis dahin den Namen der Rheinstraße teilte, wurde anläßlich der Jubiläums-Feierlichkeiten neu gepflastert und schließlich zum Stichtag in "Dr.-Laakmann-Gasse" umbenannt.
Dabei hatte jener Dr. Heinrich Laakmann, Domherr und Päpstlicher Ehrenkämmerer, selbst nur knapp fünf Jahre in Tönisberg gewirkt. Dennoch gelang es ihm, in dieser Zeit die neue Kirche und das Pfarrhaus erbauen zu lassen. Laakmann war ein Kind des Niederrheins. Am 6. Oktober 1840 in Mehr im Kreis Rees geboren, absolvierte er seine Gymnasialzeit in Gaesdonk. Er studierte allerdings Theologie in München, wo er am 3. August 1867 zum Priester geweiht wurde. Der weitere Weg führte ihn über Paderborn nach Freiburg, wo er an der dortigen Universität zum Dr. der Theologie promovierte. Bevor er im August 1891 als Pfarrer nach Tönisberg kam, hatte er 22 Jahre als Kaplan in Waldniel gearbeitet. Gemeinsam mit einem Kollegen war er schon dort verantwortlich gewesen für den Bau einer Kirche.
Diesen erfahrenen Pfarrer schickte der Münsteraner Bischof Dingelstad nun nach Tönisberg mit dem Ziel, auch hier eine neue Kirche errichten zu lassen. Denn das alte Gotteshaus war längst zu klein geworden und befand sich zudem in einem Zustand, für dessen Reparatur oder Sanierung erhebliche Geldmittel hätten aufgewendet werden müssen. Darum war ein Neubau sinnvoller und dringend erforderlich. Das hatte sich auch der im März 1891 verstorbene Pfarrer Kruss gewünscht und der Gemeinde zu diesem Zweck in seinem Testament 7.200 Mark vermacht. Neben diesem "Tropfen auf dem heißen Stein" waren aber weit größere Beträge für das Bauvorhaben nötig. Heinrich Laakmann versuchte, viele Quellen dafür anzuzapfen. Er schrieb zahlreiche Bittbriefe an den Bischof und das "Hohe Königliche Ministerium". In einem hieß es: "Je länger der Bau verschoben wird, desto schlimmer ist es für die religiösen Zustände der Gemeinde." Er verwies auf die Mittellosigkeit der Bewohner des Ortes und appellierte an den Kirchenfürsten: "Eure Bischöflichen Gnaden bezeugen überall den armen Pfarreien eine so große Fürsorge, und da wir zu den ärmsten Pfarreien der Diözöse gehören, hoffen wir auf hochedle Teilnahme...". Auf "christliche Barmherzigkeit" hoffte Laakmann auch in einem Bettelbrief an den Grafen von Landsberg. Er mobilisierte alle möglichen Stellen und erhielt sogar die Erlaubnis, bei allen Katholiken im Regierungsbezirk Düsseldorf Hauskollekten abzuhalten. Zahlreiche Tönisberger sammelten von nun an rege in fremden Gemeinden; es kam die für damalige Zeiten fast unvorstellbare Summe von über 16.000 Mark zusammen. Aber auch die Bewohner der Berggemeinde selbst hatten sich nicht lumpen lassen; sie stifteten erhebliche Beträge.
Im Herbst 1892 konnte der Planungsauftrag erteilt werden. Pläne und Kostenvoranschläge lieferten die Baumeister "Gebrüder Bernard und Johann Laakmann zu Mehr und Rees". Doch um nicht in den Verdacht einer Verwandtenbegünstigung zu kommen, veranlasste Laakmann eine Ausschreibung. Da unter insgesamt 18 Offerten jedoch das Angebot der Laakmann-Brüder das günstigste war, erhielten sie auch den Zuschlag.
Am 18. Dezember 1894 war die Kirche dann fertiggestellt, und die festliche Einweihungsfeier konnte stattfinden. Ein Jahr später war auch das neue Pfarrhaus beziehbar. Pfarrer Heinrich Laakmann konnte es jedoch nicht mehr lange genießen, denn sein Bischof versetzte ihn nach Hamborn bei Duisburg. Dort war er schließlich für 7 Pfarrgemeinden mit 90.000 Katholiken zuständig. Durch Neubauten vergrößerte er das St.-Johannis-Hospital und gründete die Rektoratsschule und das katholische Lyzeum.
Auf seinem Totenzettel heißt es: "Er war unermüdlich tätig für soziale und kirchliche Vereine, nahm regen Anteil am politischen Leben, einzig darum bedacht, die Rechte der Kirche zu wahren und ihr seine Entfaltung zu sichern. Er starb am 1. Dezember 1924 infolge der Schwäche seines hohen Alters."
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