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Godfroydstraße

Kempener Gold- und Silberschmied - Schwiegervater von Franz Xaver Hellner

In Malmedy (heutige Belgien) wurde im Jahre 1755 Carl Benedict Joseph Eugen Godfroyd getauft. Ob seine Eltern Catharina Renate Stein und Ludwig Godfroyd bereits mit dem Goldschmiedehandwerk zu tun hatten, ist nicht überliefert. Carl Benedict Joseph Eugen jedenfalls erlernte diesen Beruf.

Für ihn muss Kempen aufgrund seiner beruflichen Orientierung ein attraktiver Standort gewesen sein. Hier nämlich gründete er im Jahre 1782 in der Judenstraße eine Gold- und Silberschmiede. 1787 wurde er der zweite Ehemann von Clementine Hall: Er heiratete die Witwe seines verstorbenen Zunftskollegen Grünendahl. Gemäß den alten Bräuchen übernahm er auch dessen Werkstatt. Schon kurze Zeit danach wurde er offiziell in der Kempener Zunft als Meister angenommen. Wenig später erwarb Godfroyd schließlich die Bürgerrechte in Kempen. Seine Frau hatte bereits zwei Kinder mit in die Ehe gebracht; aus der gemeinsamen Verbindung kamen weitere zehn dazu. Mit seinem einzigen männlichen Nachkommen scheint es erhebliche Differenzen gegeben zu haben. Denn er musste nach einer vertraglichen Vereinbarung im Mai 1829 das elterliche Haus gegen Zahlung einer Abfindung verlassen.

Die Weiterführung der Goldschmiedewerkstatt wurde später durch Godfroyds jüngste Tochter Theresia Josepha Walpurga gesichert. Sie war lange Zeit ledig geblieben und arbeitete in einem Geschäft, das ihr wahrscheinlich der Vater in Rheydt eingerichtet hatte. Dort verkaufte sie Gold- und Silberwaren. Offensichtlich aufgrund beruflicher Kontakte lernte sie dort den jungen Goldschmied Franz Xaver Hellner kennen, den sie 1844 im Alter von 44 Jahren heiratete.

Dieser nutzte wohl die Gunst der Stunde zu einer Einheirat. Allerdings hat er seinen Schwiegervater nicht mehr persönlich kennengelernt, denn Carl Benedict Joseph Eugen Godfroyd war bereits zehn Jahre zuvor, am 8. November 1834, in Kempen im Alter von 79 Jahren verstorben.

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