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Peter-Jakob-Busch-Straße
Kempener Theologe mit großartiger Karriere
Peter Jakob Busch zählt zu den großen Wohltätern Kempens. Diese Meinung vertrat der langjährige Stadtarchivar und große Kenner heimatgeschichtlicher Vorgänge und Personen Jakob Hermes. Und er begründete seine Meinung mit der Großzügigkeit und Weitsicht dieses geistlichen Würdenträgers. Als Peter Jakob Busch nämlich am 14. Mai des Jahres 1806 sein Testament machte, galt seine Sorge dem Wohl der Jugend. Denn mit der schulischen und praktischen Erziehung der jungen Menschen aus ärmeren Gesellschaftsschichten stand es nicht zum Besten. Deshalb wollte er sein Vermögen ihrer Ausbildung widmen und vermachte der Stadt die Summe von 3.500 Talern.
Dieser stolze Betrag sollte dazu verwendet werden, eine Industrieschule für arme Kinder zu gründen, in der neben der theoretischen Ausbildung auch Raum für die Einübung handwerklicher Fähigkeiten sein sollte. Außerdem wollte er Mädchen aus sozial schwachen Familien Ausbildungsmöglichkeiten sowohl in Handarbeit als auch in Krankenpflege bieten. Hintergrund dieser Initiative: Aus wirtschaftlichen Gründen konnten es sich viele Eltern damals nicht leisten, ihre Kinder zur Schule zu schicken oder gar ausbilden zu lassen; stattdessen wurden sie zum Betteln auf die Straße geschickt und genau das wollte Peter Jakob Busch verhindern.
Er selbst hatte in seiner Jugend keine Armut kennen lernen müssen. 1731 in Kempen geboren, wuchs er in einer wohlhabenden Familie auf. Im Anschluss an seine Gymnasialjahre an der hiesigen Burse konnte er Theologie studieren. Mit 24 Jahren wurde er zum Priester geweiht. Ein Jahr später, am 2. April 1756, erhielt er in Rom seinen ersten Doktorhut am dortigen Collegium Gregorianum. Der zweite folgte nur zwei Jahre später, als er zum Doktor utriusque promivierte. Eine beispiellose Karriere schloss sich an. Erst war er Rektor des Benefiziums zum Heiligen Vinzenz in Köln, dann Stiftsdechant an der Kirche Unserer Lieben Frau zu den Stiegen in Köln. Verbunden damit war die Erhebung in den Rang eines Archidiakons von Dortmund, eines Kanonikus von Essen und von St. Viktor in Mainz. Erst im Alter von 71 kehrte Busch in seine Heimatstadt Kempen zurück.
Nach seinem Tod im Januar 1809 dauerte es noch einige Jahre, bis sein Vermögen dem vorgesehenen Zweck zugeführt und die geplante Industrieschule durch den Priester Ludwig Basels eingerichtet werden konnte. Sie existierte dann mehr als fünfzig Jahre und wirkte, wie Pfarrer Joseph Hubert Mooren später berichtete - segensreich. Denn sie bot verwahrlosten und verwaisten Kindern nicht nur eine Heimstatt, durch Unterkunft und Verpflegung, sondern auch schulische Ausbildung und Unterweisung in praktischer Arbeit.
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