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Thomasstraße
Der größte Sohn der Stadt Kempen - Verfasser der "Nachfolge Christi"
Sein bekanntestes Werk von der "Nachfolge Christi" gilt als das meistgedruckte Buch nach der Bibel. Es wurde übersetzt in alle nur denkbaren Sprachen der Welt; ohnehin in die europäischen, aber auch in das Chinesische, Japanische oder Arabische. Beispiele dafür sind im Thomas-Archiv zu finden. Die Rede ist von Thomas Hemerken, dem "größten Sohn" Kempens. Er hat wie kein anderer den Namen seiner Heimatstadt berühmt gemacht, was ihr die zusätzliche Bezeichnung "Thomasstadt" einbrachte.
Während einer rund vierzigjährigen Forschungstätigkeit hat sich der irische Gelehrte Sir Francis Richard Cruise mit Thomas beschäftigt, von dem er, wie viele andere Menschen, fasziniert war. Dennoch konnte auch er nicht das genaue Geburtsdatum feststellen. Als relativ sicher gilt jedoch, dass Thomas um 1380, als Sohn einer einfachen Handwerkerfamilie, in Kempen zur Welt kam. Hier besuchte er die erst seit kurzem bestehende Lateinschule. Schon im Alter von 13 Jahren wechselte er nach Deventer, auf die berühmte Schule der "Brüder des gemeinsamen Lebens". Sechs Jahre später trat er in das Augustinerkloster auf dem Agnetenberg bei Zwolle ein. Dort wirkte sein älterer Bruder Johannes bereits als Prior. 1408 wurde Thomas Ordensmitglied und sechs Jahre später Priester.
Ihm wird nachgesagt, dass er von Beginn seines klösterlichen Lebens an "große Anfechtungen, Armut und Mühsal" ertragen habe. Dank seiner "Weisheit, Erfahrung und Belesenheit auf religiösem Gebiet und seiner Poesie und Philosophie" soll ihn all dies zu einem "unvergleichlichen Menschen" geprägt haben.
Fest steht, dass er unglaublich viel gelesen, aber auch selbst geschrieben haben muss. Das waren durchaus nicht nur eigene Gedanken, denn zu einem Zeitpunkt, als es noch keine Druckereien gab, waren die "Kopisten" in großen Ansehen. Thomas schrieb also die Texte anderer ab, eine ebenso mühsame wie lehrreiche Tätigkeit. Doch gleichgültig, ob es alles eigene Ideen waren, die in den Schriften auftauchten, die heute unter seinem Namen zu finden sind - Thomas gelang etwas Unglaubliches. Mit der Überzeugungskraft seiner Worte konnte er die Menschen, die sich in großer Zahl von der Kirche abgewandt hatten, wieder von der Religion überzeugen. Das Buch von der "Nachfolge Christi", das ihm zugeschrieben wird, gilt als "Meisterwerk asketischer Lehre". In Anlehnung an die Bergpredigt lehrte er darin so nachdrücklich wie kein anderer die "vollkommene Demut, Reinheit des Herzens, Sanftmut, Reue und Vergebung wie auch Frieden und Freude in Trübsal und Verfolgung".
Thomas erreichte das für damalige Verhältnisse biblische Alter von 92 Jahren. Als er 1471 gestorben war, rühmte sein Nachfolger im Amt, der Verfasser der klösterlichen Chronik, dass Thomas "große und wichtige Werke hinterlassen habe bezüglich ihrer Lehren wie auch in Hinsicht auf ihre Kraft zur Förderung der Tugend".
Bis zur entsprechenden Umbenennung im Jahre 1871 anläßlich des 400. Todetages von Thomas à Kempis hieß diese Verbindung zwischen Bahnhof und Innenstadt "Bahnhofstraße".
Während der NS-Zeit trug ab dem 17.01.1938 das entlang der Burg verlaufenden Teilstück der Thomasstraße - zusammen mit der Franziskanerstraße - den Namen "Burgplatz".
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