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Von-Saarwerden-Straße
Erzbischof mit Faible für das Burgenbauen
Das für Kempen bedeutungsvollste Ereignis während der Amtszeit des Erzbischofs Friedrich von Saarwerden war der Bau der Burg. Damit hatte der Kölner Kurfürst seinen Rentmeister Johann Hun(d)t beauftragt. Dieser sollte im Rahmen einer Festungsanlage ein solches Bauwerk errichten, das dann auch dem Landesherren bei seinen Besuchen als Domizil dienen konnte. Über einen langen Zeitraum - 1370 bis 1414 - bestimmte Friedrich von Saarwerden die Geschicke von Kurköln. Doch nicht nur aufgrund seiner langen Regierungszeit ist er unvergessen, sondern auch und vor allem wegen seiner Baulust. Er ging als Fürst in die Geschichte ein, der in seinem Territorium die meisten Burgen hatte errichten lassen.
Während des Studiums an der Universität Bologna bezeichnete Papst Urban V. den jungen Friedrich als "talentierten, sittenreinen und glaubensreifen Mann". Er sollte dessen Ernennung zum Kölner Erzbischof nicht bereuen. Die offizielle Inthronisation in der Stadt am Rhein verzögerte sich allerdings wegen innerstädtischer Kämpfe um fast ein Jahr. Dann aber begannen mit der Amtszeit Friedrichs für das Fürstentum Jahrzehnte umsichtiger Herrschaft. Obwohl von starkem Friedenswillen geprägt, griff er notfalls zu Verteidigungszwecken auch selbst zu den Waffen. Seine Beziehungen zu Papst und Kaiser zeugten von seinem diplomatischen Geschick. Papst Urban V. dankte ihm für seinen Beistand bei kirchlichen Zwistigkeiten - insbesondere in der Angelegenheit des in Avignon residierenden Gegenpapstes - und ernannte ihn auf Lebenszeit zum päpstlichen Legaten in der Kölner Kirchenprovinz. Die 1385 angebotene Kardinalswürde lehnte Friedrich ab. Dank des ausgezeichneten Verhältnisses zum Kaiser wurden ihm verschiedene Privilegien bewilligt.
Seine Vermittlungskünste bei Streitigkeiten aller Art, z.B. zwischen weltlichen und kirchlichen Herrschern, waren ebenso gefragt wie berühmt. Er war nicht nur ein hervorragender Diplomat und engagierter Burgenbauer, sondern auch und vor allem ein verantwortungsvoller Landesherr. Die Finanzen des Erzstifts, die er einst in zerrüttetem Zustand vorgefunden hatte, konnte er in bester Ordnung hinterlassen. Die umsichtige Herrschaft endete am 8. April 1414 auf Schloss Poppelsdorf, wo er einer schmerzhaften Krankheit erlag. Die Chronik rühmt neben seinen geistigen Fähigkeiten seinen lauteren Charakter, den unermüdlichen Fleiß in der Führung der Regierungsgeschäfte und seine gewissenhafte Verwaltung der Kirchen-Einkünfte.
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